Jugend forscht 2021 – Regionalentscheid unter Coronabedingungen

Wie der Titel schon sagt, war dieser Jugend forscht-Wettbewerb mit besonderen Herausforderungen, aber auch mit Verzicht auf liebgewonnene Rituale verbunden.

Schon bei der Themenfindung für neue Projekte bzw. bei der Weiterentwicklung der vergangenen Projekte hatten wir uns überlegt, ob man zumindest einen Teil der Experimente in der heimischen Küche, im Keller oder im Garten durchführen kann. Da spielten also räumliche und sicherheitsrelevante Überlegungen in die Fragestellung hinein.

Besonders das Engagement aller Schülerinnen und Schüler für ihre Fragestellung ist besonders hervorzuheben! Denn normalerweise ist es schon schwierig, sich über eine lange Zeit – in der Regel mehr als neun Monate – mit einem Thema intensiv zu beschäftigen und durchaus Rückschläge zu verdauen. Dieses Jahr war es mit einer Distanzbetreuung und nur punktuellen Experimenten in der Schule wesentlich schwerer dranzubleiben, aber auch das wurde mit Bravour von allen bewältigt. Interessant war auch, dass wir in diesem Durchgang keine Gruppenprojekte, sondern nur Einzelprojekte hatten.

Ab Dezember stand die Frage immer deutlicher im Raum „Präsenz- oder Online-Wettbewerb?“

Gd entschied schon früh, dass wir keine Plakate erstellen, um Geld und Zeit zu sparen. Das war eine gute Entscheidung, denn die Teilnehmer fokussierten sich auf den Vortrag. Im Januar kam dann endlich die Ansage, dass die Wettbewerbe online stattfinden werden.

Also trafen wir uns mit der Wettbewerbsleitung im virtuellen Raum und erprobten die technischen Möglichkeiten. Hier war eindeutig kein Zugang in den Juryraum für Betreuer! Fotos von den virtuellen Ständen mit den Jungforschern sollten aber hochgeladen werden. Hier zeigte sich die Kreativität nochmals deutlich! Meine persönlichen Favoriten bei der Standgestaltung sind Nina und David.

Wir blieben also alle zuhause, keine liebgewonnene Auftaktfahrt mit dem Bus nach Lüneburg, kein Plausch am Stand mit den Mitbewerbern, kein Treffen mit Schülerinnen und Schülern, die schon ein Jahr vorher am Nachbarstand waren und auch keine interessante Abendveranstaltung. Das Gemeinschaftserlebnis blieb auch hier pandemiebedingt auf der Strecke.

Normalerweise können wir Betreuer aus der Ferne die Jurygespräche beobachten und danach uns von den Schülerinnen und Schülern ihre Eindrücke vom Verlauf erzählen lassen. Das hätte mir sehr gefehlt! Zu meiner Freude haben mich einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem Jurygespräch kontaktiert und wir haben uns über eine Videokonferenz oder über Telefon ausgetauscht. Alle, die schon im Vorjahr dabei waren, sind sich einig, dass Online-Jurygespräche gewöhnungsbedürftig sind.

Auch die Online-Siegerehrung ist anders. Um zumindest etwas Jugend forscht-Feeling aufkommen zu lassen, haben wir Betreuer Gd und ich in der Schule über die Tafel die Preisverleihung verfolgt. Mit einem Tablet über Teams verbunden waren wir in Kontakt mit den Jungforscherinnen und Jungforschern und konnten ihnen bei der Preisverleihung gratulieren. Ein bisschen Jubelstimmung muss sein!

Auch der Landeswettbewerb Niedersachsen wird online über drei Tage im März stattfinden. Wir drücken Nina (Geo- und Raumwissenschaften) und Lars (Physik) die Daumen. Besonders bemerkenswert ist, dass die beiden schon im letzten Jahr in ihren Sparten den ersten Preis gewonnen hatten, aber coronabedingt alle weiteren Wettbewerbsrunden abgesagt wurden. Jetzt haben sie wieder die Chance in den Bundeswettbewerb zu kommen!

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