Mein Biochemie-Studium in Greifswald

Hallo, mein Name ist Dorothea Dierks, ich bin 23 Jahre alt und habe 2016 mein Abitur am Gymnasium am Kattenberge gemacht. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr habe ich dann begonnen Biochemie an der Universität Greifswald zu studieren, worüber ich euch ein bisschen etwas erzählen möchte.

Da ich mich schon in der Schule für Naturwissenschaften interessiert habe, wollte ich auch etwas in diesem Themenfeld studieren. Die Entscheidung fiel letztendlich auf Biochemie, weil ich mich auf kein spezielles Themengebiet innerhalb der Biologie oder Chemie festlegen konnte. Das Studienfach der Biochemie umfasst viele verschiedene Felder, sodass man später die Möglichkeit hat in verschiedenen Bereichen tätig zu sein oder sich während seines Masters zu spezialisieren. Eine sehr gute Freundin von mir macht zum Beispiel gerade ihren Master in Medical Life Science in Kiel, da sie später im medizinischen Bereich arbeiten möchte.

Für den Studienort Greifswald habe ich mich damals wegen der Größe der Universität entschieden. Mit ca. 11000 Studierende sind wir eine sehr kleine Universität, wodurch alles sehr persönlich ist. Wir waren im ersten Semester ungefähr 70 Studierende, die Biochemie angefangen haben, wodurch wir uns alle schnell kennengelernt haben. Auch zu den höheren Semestern haben wir auch einen engen Kontakt, was bei Fragen oft sehr hilfreich ist. Unser Gebäude wurde 2008 gebaut, sodass wir über relativ neue und moderne Labore verfügen. Und das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss – die Nähe zum Meer.

Das Bachelorstudium in der Biochemie in Greifswald umfasst sechs Semester und ist sehr praxisorientiert, sodass zu den meisten Modulen ein Praktikum im Labor angeboten wird. In den ersten Semestern werden vor allem die Grundlagen in Physik, Mathematik, Biologie und Chemie gelegt. Dafür besucht man Kurse wie beispielsweise die Anorganische, Organische und Physikalische Chemie, aber auch Botanik, Mikrobiologie und Genetik. In den folgenden Semestern belegt man weitere Fächer wie Pflanzen- oder Tierphysiologie, sowie Biotechnologie. Außerdem wird natürlich das Themengebiet der Biochemie behandelt, das sich mit vor allem mit Stoffwechselvorgängen in Tieren und Menschen beschäftigt, sowie mit den daran beteiligten Proteinen. Also wie diese Proteine aktiviert und gehemmt werden oder was sie für strukturelle Eigenschaften aufweisen. Zusätzlich geht man beispielsweise auf Fragen wie „Warum ein Blauer Fleck irgendwann gelb wird?“ „Woher der Körper die Energie bei einem Marathon hernimmt?“ oder „Wie man Bakterien für die Insulinproduktion nutzen kann?“ ein. Wenn ihr euch genauer für den Inhalt der einzelnen Module interessiert, würde ich euch raten die Prüfungsordnungen der jeweiligen Universitäten durchzulesen. Ich kann natürlich nur von meinen Erfahrungen berichten und weiß, dass gerade das Verhältnis zwischen Biologie- und Chemiemodulen stark von der Universität abhängig ist.

Insgesamt sollte man sich auf ein Vollzeitstudium einstellen, da der Studiengang schon relativ zeitaufwendig ist. Davon sollte man sich aber jetzt nicht abschrecken lassen, da das Studium auf jeden Fall machbar ist. Ich hatte zwar Chemie, Biologie und Mathematik als Leistungskurse, aber habe beispielsweise Physik nach der 10. Klasse abgewählt. Ein paar meiner Kommilitonen*Innen hatten gar keinen Chemieunterricht in der Oberstufe und haben trotzdem ihren Bachelor gut bestanden.

Wenn ihr noch Fragen zum Studiengang Biochemie oder zum Studieren generell habt, könnt ihr gerne über das Kontaktformular schreiben. Die Frage wird dann an mich weitergeleitet.

Über die Autorin
Dorothea Dierks hat 2016 am Gymnasium Am Kattenberge Abitur gemacht. Ihre Leistungskurse waren Chemie, Biologie und Mathematik. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr und studiert derzeit Biochemie an der Universität Greifswald.

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