Mein FJN nach dem Abitur

Als ich kurz vor dem Abi stand, hatte ich eigentlich nur zwei Dinge im Kopf: 1. Wie schaffe ich mein Abi? Und 2. Was mache ich danach?  

Die erste Frage ließ sich verhältnismäßig leicht beantworten. Genug lernen und auf keinen Fall stressen. Aber die zweite Frage bereitete mir doch zusehends Kopfzerbrechen.  

Ich habe Messen besucht, recherchiert, eine Berufsberatung besucht, weiterrecherchiert und bin schlussendlich Dank meines Vaters und einem Bekannten auf die Internetseite der ijgd gelandet. Ijgd steht für Internationale Jugend-Gemeinschafts-Dienste. Bei dem Träger kann man u.a. verschiedene Arten des FSJ (z.B. FSJ Demokratie oder FSJ Denkmalschutz) ein FÖJ, Workcamps und freiwillige Jahre im Ausland absolvieren. Besonders spannend war für mich aber das FJN. 

FJN steht für Freiwilliges Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit und kann in verschiedenen technischen, wissenschaftlichen und nachhaltigen Einrichtungen absolviert werden. Ich bin jetzt seit etwa drei Monaten dabei (es beginnt normalerweise am 01.09. des Jahres). Vom FJN gibt es verschiedene Stellen in ganz Deutschland (aktuell fünf direkt in Hamburg), die teilweise auch eine Wohnung für die Freiwilligen finanzieren, ansonsten kann mit den geringen Einnahmen auch Wohngeld beantragt werden. Ende September fand bereits das erste Seminar statt und ich fand es sehr schön (auch, aber nicht nur, durch die schöne Lage der Unterkunft am See). Es war glücklicherweise nicht nur langweiliges Gerede von irgendwelchen Fremden, sondern mit Aktionen und Aktivitäten (auch auf und in dem See) verbunden. Die Seminarplanung liegt ab dem zweiten Seminar in der Verantwortung der Freiwilligen, wir werden dabei aber auch gut von dem Träger unterstützt. Ich bin sehr froh, dass ich mit dem FJN etwas gefunden habe, wo ich zwar noch nicht studiere oder eine Ausbildung mache, aber trotzdem etwas im technischen Bereich machen kann, was meinen Interessen entspricht und wo ich wichtige Erfahrungen für die Zukunft sammeln kann und bin sehr begeistert von meiner Stelle an der TUHH, bei der ich sogar in Vorlesungen reinschnuppern kann.  

Für mich beginnt ein typischer Tagesablauf um 7:59, wo ich in den Metronom steige, um pünktlich bei der Arbeit zu sein. So richtig startet der Tag aber gegen 09:00, wo meine Arbeitszeit beginnt und ich für gewöhnlich erstmal meine Mails checke und im Kalender überprüfe, was an dem Tag ansteht. Ich habe in der Koordinierungsstelle viele verschieden Aufgaben. Das geht von Drucken von Namensschildern über Datenverwaltung und Organisation bis hin zum Durchführen eigener Robotikkurse in Schulen, in denen ich dann meinen eigenen Unterricht mit Legorobotern gestalte und umsetze, wobei ich komplett frei in der Umsetzung bin. 2x im Jahr stehen bei uns die Camps an, an denen ein Wochenende lang Kinder zu TUHH kommen und programmieren. Auch wenn ich dafür dann ein Wochenende opfern muss, macht mir das besonders viel Spaß. Zumal ich dafür in der darauffolgenden Woche an zwei frei gewählten Tagen frei habe. Außerdem setzen wir uns alle 1x die Woche zusammen und besprechen, was in der vergangenen Woche passiert ist und was in den nächsten Tagen ansteht. In meinem Arbeitsplatz sind neben vier Hauptverantwortlichen auch drei studentische Hilfskräfte und ein anderer FJNler, mit dem ich mich sehr gut verstehe. Mittags essen wir meistens gemeinsam in der Mensa und gehen dann gestärkt zurück an die Arbeit. Ein gewöhnlicher Arbeitstag endet für mich dann um 17:30. Auch wenn der Tag damit auch durch die Rückfahrt ziemlich lang wird, macht mir die Arbeit viel Spaß und ich finde trotzdem noch die Zeit, meinen Hobbies nachzugehen. 

Ich lege euch sehr ans Herz, euch mal auf der Seite der ijgd unter https://www.ijgd.de/inland/fjn umzusehen und euch zu euren Fragen dort Antworten zu suchen. Bewerbungsfrist ist i.d.R. der 30.04. 

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