Naturwissenschaften in der Oberstufe. Himmel oder Hölle?

Bekanntermaßen ist nicht jeder ein Freund der naturwissenschaftlichen Fächer und freut sich dementsprechend, wenn nach der elften Klasse manche von ihnen abgewählt werden können. Doch es gibt auch viele Schülerinnen und Schüler, welche sich trotz guter Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern, unsicher sind, ob sie diese als Leistungskurs belegen sollen. Im folgendem versuche ich die Anforderungen eines Leistungskurses in den naturwissenschaftlichen Fächern darzulegen. Darüber hinaus nenne ich Gründe, welche meiner Meinung nach für die Belegung eines naturwissenschaftlichen Leistungskurses sprechen.

Abgesehen vom Inhalt unterscheiden sich der Grund- und Leistungskurs in ihrer Stundenzahl. Der Leistungskurs wird mit durchschnittlich fünf Wochenstunden und der Grundkurs nur mit durchschnittlich drei Wochenstunden unterrichtet.

Diese erhöhte Stundenanzahl, die einen in den Leistungskursen erwartet, wird hauptsächlich verwendet, um bestimmte Themen tiefgründiger zu behandeln. Im Grundkurs hingegen werden den Schülern nur die Grundlagen eines bestimmten Themas beigebracht. Dies spiegelt sich auch in den Erwartungen der Kursarbeiten wider. In den Leistungskursen wird erwartet, dass man bestimmte Zusammenhänge wirklich verstanden hat und nicht einfach nur irgendwelche Formeln auswendig gelernt hat. Dafür muss man kein Genie sein, dennoch sollte man ein gewisses Interesse mitbringen und sich nicht so schnell entmutigen lassen. Oft ist auch der Austausch in Lerngruppen der Schlüssel zum Erfolg. Des Weiteren hat man durch diese zusätzliche Zeit die Möglichkeit viele verschiedene und unter auch zeitintensive Experimente durchzuführen, welche oft helfen können, komplexe Zusammenhänge leichter zu verstehen.

Neben diesen inhaltlichen Aspekten gibt es noch drei Gründe, die meiner Meinung nach für die Belegung eines naturwissenschaftlichen Fachs als Leistungs- oder zumindest als Grundkurs sprechen.

Der erste Grund ist ganz einfach „Das große Tafelwerk“. In diesem Buch sind alle relevanten Formeln übersichtlich verschriftlicht, welche einem in den Fächern Physik und Chemie sehr nützlich sein können. Wenn man ein Thema mal doch nicht so gut verstanden hat kann man in den Arbeiten, durch das einfache Anwenden dieser Formeln, trotzdem noch viele Punkte mitnehmen.

Der zweite Grund ist, dass es in den naturwissenschaftlichen Fächern meist nur Richtig und Falsch gibt. Wohingegen es in Fächern mit einem Schwerpunkt auf dem Schreiben von Texten immer darauf ankommt, wie es formuliert wurde, ob es deutlich genug rübergebracht wurde und ob es für den Leser verständlich ist, wobei der Leser in diesem Falle der Lehrer ist. Selbst wenn der eigentliche Lösungsansatz und der Gedanke richtig ist kann die Bewertung schlecht ausfallen. In Fächern wie Chemie und Physik gibt es meist nur eine Lösung, wenn aber doch mal Zusammenhänge erklärt werden sollen, dann hängt die Richtigkeit von Fakten und nicht von Lehrern ab. Der letzte positive Aspekt ist der geringe Schreibaufwand. In der Oberstufe müssen oft lange Texte formuliert werden. In Leistungskursen mit einem Schwerpunkt auf dem Schreiben von Texten umso mehr, wenn man jetzt anstatt eines dieser Fächer ein naturwissenschaftliches Fach wählt, so kann der Stress, welcher meiner Meinung nach durch das Schreiben von Texten entsteht, deutlich reduziert werden.

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