Neutralisation – im Mikromaßstab

Bei einer klassischen Neutralisation handelt es sich um eine Säure-Base-Reaktion. Zum Beispiel wird eine bestimmte Menge einer sauren Lösung in ein Becherglas gefüllt und dann mit einem Universalindikator eingefärbt. Daraufhin wird eine alkalische Lösung tröpfchenweise hinzugegeben, bis ein Farbumschlag beobachtet wird. Genau am Neutralpunkt färbt sich die Lösung grün.

Klingt ja eigentlich ganz einfach, oder?

Dennoch haben das die meisten Schüler bisher nicht auf Anhieb hinbekommen: bei einer Titration benötigt fast jeder einen zweiten Versuch, um wirklich ein kräftiges Grün zu sehen, also einen wirklich neutralen pH-Wert. Denn der Farbumschlag wird schnell verpasst. Gibt es eine andere Möglichkeit, um eine Neutralisation in der Schule zu veranschaulichen?

In meiner Facharbeit im Seminarfach „Faszination Naturwissenschaften“ habe ich mich mit dem Thema „Lab in a Drop“ beschäftigt, dieses liefert so eine Möglichkeit. Hierbei geht es um eine Methode, die Stephan Matussek erfunden hat, dabei wird im Allgemeinen der Reaktionsraum eines Reagenzglases in den Reaktionsraum eines Wassertropfens verlagert. Dabei sollen Ressourcen gespart, aber alle positiven Lerneffekte gewahrt bleiben.

Matussek hat auch eine Neutralisation in solch ein Maßstab gebracht. Die Aufgabenstellung dazu lautet: „Einen Tropfen 0,1 n Salzsäure-Lsg. und 0,1 n Natriumhydroxid-Lsg. (jeweils c = 0,1 mol/l) auf die Felder 1 und 3 geben. Ein Universalindikatorpapier gleichzeitig in beide Tropfen schieben. Den Neutralisationspunkt mit der Lupe betrachten.“

Wie in dem Bild zu sehen wird dabei das gesamte Farbspektrum des pH-Papiers sichtbar. Der mittige grüne Streifen stellt hierbei den Farbumschlag dar. Durch das Hineinschieben des Universalindikatorpapier kann dieser auch nicht verpasst werden, darüber hinaus kann das gesamte Spektrum auf einmal betrachtet werden.

So einfach, schnell und effizient diese Methode auch sein mag, können dennoch keine Werte zum Rechnen etc. entnommen werden, somit dient dieser Versuch nur der Veranschaulichung. Für mehr Infos und mehr Versuche im „Lab in a Drop“-Format könnt ihr auch mal auf der Seite https://lab-in-a-drop.de/index.html vorbeischauen.

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