Seminarfahrt Stockholm: Tag 4

Am vierten Tag unserer Seminarreise haben wir uns der Geschichte Stockholms gewidmet. Nach dem gemeinsamen Frühstück sind wir mit der Metro und der Fähre auf die Museumsinsel gefahren.

Dort haben wir das Vasa-Museum besucht, welches die Geschichte der Galeone „Vasa“ erzählt und Besucher über die Kunst des Schiffbaus, sowie das Leben auf See informiert.

Die Vasa war ein Kriegsschiff der schwedischen Marine, welche 1628 auf ihrer Jungfernfahrt sank. Die Galeone wurde von König Gustav II Adolf in Auftrag gegeben und ab 1626 von rund 400 Männern und Frauen in Stockholm gebaut. Das Schiff hatte drei Masten mit insgesamt 10 Segeln, war 52 Meter hoch, war 69 Meter lang und wog 1200 Tonnen. Mit ihren 64 Kanonen hätte die Vasa zum Flaggschiff der schwedischen Kriegsflotte werden sollen – doch es kam alles anders.

Am 10. August 1628 stich die Vasa zu ihrer Jungfernfahrt in See. Doch aufgrund von schwerwiegender konstruktiver Instabilität kippte das Schiff nach etwa 1300 Metern Fahrtstrecke bei normalem Seegang und sank. Von den rund 150 Menschen an Bord starben mindestens 30. Der Fehler in der Konstruktion war die Topplastigkeit des Schiffe, da es einen zu schmalen Rumpf hatte und zu wenig Gegengewicht im Rumpf. Um einen Schuldigen für den Untergang zu finden wurde ein Gerichtsprozess gestartet, welcher jedoch ohne einen Schuldigen zu finden geschlossen wurde, da der Konstrukteur bereits verstorben war.

Das Schiff ist mit über 700 Statuen geschmückt, deren Gesichter Schwedens Stärke demonstrieren und den Gegner ängstigen sollten. Es war ein Gewimmel aus römischen Kriegern, Löwen, Nixen, Phantasiefiguren und griechischen Gottheiten, welche im Renaissance- und frühen Barockstil gestaltet wurden und überall am Schiff zu finden sind. Die Inspiration für die Figuren kamen aus der Bibel, aber auch aus griechischen und römischen Sagen und aus schwedischen Königsstammbäumen. Der Großteil der Figuren befindet sich am Heck des Schiffes, sowie an der Reling. Jede der Kanonenluken war auf der Innenseite mit einer grinsenden Löwenfratze geziert, welche den Feind bei geöffneter Luke ängstigen sollte. Neben dem Schiff waren auch mehrere Truhen mit den Habseligkeiten der Seeleute ausgestellt. Dies waren sowohl Kleidungsstücke, Spiele und auch Werkzeug und Kochutensilien. Des Weiteren wurde die Bewaffnung ausgestellt und man konnte das Gewicht einiger Teile durch gleichschwere Metallstangen erfahren. Unter diesen Gegenständen waren Kanonenkugeln, Äxte und Schwerter.

Am Nachmittag hatte Gd eine Führung im Rathaus Stockholms, im sogenannten Stadthus gebucht. Das Stadthus wurde zwischen 1911 und 1923 vom Architekten Ragnar Östberg im Stil der schwedischen Nationalromantik erbaut und am 23. Juni 1923 eingeweiht. Die Fassade des Hauses wurde nach dem mittelalterlichen Königsschlosses Tre Kronor gestaltet. Das Rathaus liegt an der südöstlichen Spitze der Insel Kungsholmen und ist Sitz der Stadtregierung und des Stadtparlaments. Im Rathaus gibt es mehrere Zimmer, welche immer nach unterschiedlichen kulturellen Eindrücken gestaltet wurde. Es gibt beispielsweise einen Raum, welcher mit türkischen Wandteppichen und Skulpturen geschmückt wurde, den Ratssaal, welcher stark an den englischen Kolonialstil erinnert. Jeder dieser Räume wurde jedoch mit schwedischen Elementen vollendet. In den meisten Fällen betraf dies vorfallen die Decke, welche nach traditionell schwedischer Bauweise erbaut wurde. Die eindrucksvollsten Räume des Gebäudes sind jedoch die blaue Halle und der goldene Saal, welche ebenfalls für die Nobelpreisverleihung verwendet werden. Die blaue Halle wird noch immer für das Abendessen verwendet. Der goldene Saal wurde mit goldenem Mosaik verziert und zeigt schwedische Helden und Könige. In ihm findet mittlerweile der Tanz fest, nachdem das Nobelbankett beendet wurde.

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