Bericht vom Landesseminar der IChO 2020
Nach der zweiten Runde der Internationalen Chemie-Olympiade (IChO) sammeln sich in Niedersachsen die besten Teilnehmer der zweiten Runde zum Landesseminar. Auch ich gehörte im letzten Durchgang zu den Teilnehmern des Landesseminars, das im Februar 2020 stattfand. Hier möchte euch von dieser Erfahrung berichten.
Das Landesseminar der Internationalen Chemie-Olympiade 2020 in Hannover erstreckte sich über insgesamt drei Tage, die allerdings sehr unterschiedlich geplant waren. Am ersten Tag, direkt nach der Ankunft, begannen wir mit Experimenten in der Leibniz Universität Hannover, eingeleitet durch eine kurze Lehrstunde über Redoxreaktionen, insbesondere die Vorgänge zur Herstellung von ASS oder auch Acetylsalicylsäure, besser bekannt allerdings unter dem Namen Aspirin. Dafür wurden wir in Gruppen aufgeteilt und sollten, möglichst in Eigenregie die Experimente aufbauen und durchführen. Es zeigten sich hin und wieder einige Schwierigkeiten, was allerdings eher zur allgemeinen Belustigung führte und die Stimmung immer mehr aufheiterte. Das glorreiche Ende unserer Laborexkursion war, dass unsere ungeplant eintretende Wartezeit durch einen unserer Begleiter mit einem kleinen Experiment gefüllt wurde. Im Wesentlichen führte er uns eine organische Lithiumverbindung vor, die die spezielle Eigenschaft hat, bei Luftkontakt sofort zu brennen, weshalb sie auch unter anaeroben Bedingungen gelagert werden muss. Den Rest des Tages verbrachten wir mit einer Führung durch die Fakultät, den ältesten und wahrscheinlich am ehesten an Harry Potter erinnernden Hörsaal Deutschlands und einem abendlichen Buffet, sowie der Siegerehrung.
Der zweite Tag widmete sich dann dem Besuch bei der Firma Abbot, sowie der Besichtigung von deren Forschungslabors. Im Verlauf dieses Besuches wurden uns verscheiden Fertigungsverfahren erläutert und in einem besonders geschützten Bereich, für den wir uns komplett in Schutzklamotten kleiden mussten, um ihn nicht zu verschmutzen, die verschieden Produktionsanlagen für Arzneimittel gezeigt.
Ein besonders schöner Teil dieses Landesseminars, denn wir wurden nicht nur verpflegt und mit Cola durchgefüttert, sondern konnten uns auch in aller Ruhe professionelle Labors und Gerätschaften aus der Nähe angucken, wenn auch leider nicht bedienen, was vor allem bei der nachfolgenden Gaschromatographie besonders schade war. Uns wurde allerdings die Vorbereitung überlassen und der Umgang mit den Resultaten erläutert, wobei sich eine heiße und höchst interessante Fragerunde über die genaue Funktionsweise des Chromatographen und seiner Bestandteile entwickelte.
Da wir als Teilnehmer für den Abend nach einem ausgiebigen Abendessen (hauptsächlich Pizza) keine Pläne mehr hatten und keinerlei Aktivitäten mehr vorgesehen waren, wir allerdings noch Lust und Laune auf ungeplante nächtliche Wanderungen hatten, beschlossen wir kurzerhand uns in die Innenstadt zu begeben und uns nach einer Beschäftigung umzusehen, die sich dann auch schnell fand. So kam es, dass wir an unserem vorletzten Abend zusammen Bowlen gingen, wobei sich die Laune so derart hob, dass wir danach noch eine Weile Durch die Gegend zogen, bevor wir für unsere letzte Nacht ins Hotel zurückkehrten.
Der nächste Morgen war wiederum gefüllt mit einem Frühstück an dem Buffet des Hotels, das überging in den Abschluss diese Landesseminars, der unter dem Plan der Vorbereitung auf die nächste Chemieolympiade und die nächste Runde stand. Wir konnten alle möglichen Fragen stellen und uns gemeinsam an verschieden Aufgaben probieren, bis irgendwann für jeden Einzelnen der Zeitpunkt der Abreise anrückte. Der Verlauf bis dahin war großartig!
Die Abreise selbst allerdings verlief etwas anders. Dabei gehen Grüße an die Deutsche Bahn raus, dank der es mir noch möglich war, ein dreistündiges Mittagessen am Hauptbahnhof Hannover einzunehmen, bevor ich aufbrechen musste.