Nordmetall-Cup – Formeleins in klein

Der „Nordmetall-Cup“ ist Teil des internationalen Wettbewerbs „F1 in schools“ bei welchem Schülerteams Rennwagen entwickeln und damit gegeneinander antreten. Vor einiger Zeit haben wir selber an diesem Wettbewerb teilgenommen und werden euch deshalb den Wettbewerb an dieser Stelle vorstellen.

Die Mission für jedes Teams lautet den schnellsten Rennwagen im Wettbewerb zu bauen. Erst einmal gilt es, beim Regionalwettbewerb zu bestehen. Dort treten zwischen 20 und 30 Teams aus ganz Niedersachsen in der Autostadt Wolfsburg gegeneinander an, um sich für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Wer sich dort gegen die Sieger aus den anderen Bundesländern behaupten kann, darf sogar zur WM reisen, welche bereits in Singapur, Kuala Lumpur oder Abu Dhabi stattgefunden hat.

Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Zu aller erst muss jedes Team, welches aus drei bis sechs Personen besteht die Aufgaben verteilen. Dazu gehören das Teammanagement, Ressourcenmanagement, Produktion, Konstruktion und Grafikdesign. Nachdem die Aufgaben alle verteilt sind, muss jedes Team einen guten Teamnamen wählen. Anschließend folgt die Konstruktion. Dabei wird erst einmal am Computer ein 3D-Modell erstellt. Jeder Rennwagen muss nach einem strengen Regelwerk konstruiert werden. Beispielsweise muss jedes Fahrzeug mit einer Fräse oder einem 3D-Drucker
aus einem vorgegebenen Holzblock gefertigt werden. Das Modell wird dann im virtuellen Windkanal getestet und weiter verbessert um die maximal mögliche Geschwindigkeit zu erreichen. Später im Wettbewerb können wenige Hundertstelsekunden schon über ein Weiterkommen entscheiden. Wenn das Modell alle Tests bestanden hat, beginnt die Produktion. Insgesamt müssen mindestens drei identische Fahrzeuge hergestellt werden. Eines dient der Öffentlichkeitspräsentation, eines für das Rennen und eines als Ersatz. Zum Einsatz kommen bei der Fertigung Maschinen, wie 3D-Drucker oder Fräsen. Gute Unterstützung haben wir dafür bei der Zukunftswerkstatt Buchholz bekommen. Nachdem alle Teile gefertigt und zusammengebaut wurden, geht es zum Wettbewerb. Um zu gewinnen braucht es aber nicht nur ein schnelles Auto, auch vor der Jury muss man überzeugen. Dafür hält man eine Präsentation und entwirft einen Messestand, an welchem man der Öffentlichkeit sein Projekt vorstellt.

Neben dem Suchen von Sponsoren oder dem Bedienen eines 3D-Druckers lernt man auch, wie technische Zeichnungen erstellt werden.

Beim Wettbewerb selber wird es dann richtig spannend. In zwei Alterskategorien treten die Teams gegeneinander an. Jedes Fahrzeug wird mit einer CO2-Gaspatrone ausgestattet, die den Wagen explosionsartig mit einem Knall nach vorne schießt. Zwischen Start und Ziel liegt gerade einmal etwas mehr als eine Sekunde. Die genaue Zeit hängt jeweils vom Gewicht, der aerodynamischen Form und den Einzelkomponenten, wie z.B. Lagern und Rädern ab. Die Sieger werden anschließend über die Kategorien „Präsentation“, „Rennen“, „Team-Box“ und „CAD-Datei“ ausgewählt, um vielleicht später einmal den Weltmeistertitel für Deutschland zu holen.

Wir persönlich konnten von dem Wettbewerb unglaublich profitieren. Das Suchen von Sponsoren oder das Designen eines Logos sind Dinge, die man im normalen Schulalltag nicht unbedingt lernt. Auch die Einarbeitung in ein CAD-Programm ist praktisch, wenn man bedenkt, dass in der Industrie fast ausschließlich mit solchen Programmen konstruiert wird. Und ganz nebenbei bringt es auch einfach Spaß an einem solchen Projekt zu arbeiten und sich anschließend mit anderen Teams im Wettbewerb zu messen. Eine Teilnahme an dem Wettbewerb empfehlen wir ab der 8. Klasse.

Links zu den Wettbewerben:

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