Erli und Glasi beim Grillen und zum Frühstück

„Erli und Glasi“ – wer mal bei Gd Unterricht hatte, wird sie kennen! Die zwei kleinen Figuren, die aussehen wie ein Erlenmeyerkolben und ein Reagenzglas und die sich immer wieder auf unsere Arbeitsblätter verirren, möchten nun auch noch beim Essen dabei sein.

Vielleicht habt ihr in meinen letzten Blogbeiträgen mitbekommen, dass ich mich sehr für Technik und 3D-Drucker interessiere. Und wie das dann so ist, möchte man sich erweitern. Heute zeige ich euch mein neues Spielzeug, mit dem ich mich in den letzten Wochen viel beschäftigt habe. Ich darf vorstellen:

Ein 3018 Pro CNC-Laser von der Marke Sainsmart, bestückt mit einem 7 Watt Diodenlaser, der ausreichend stark ist um gut in verschiedenste Materialien zu gravieren, Aufkleber herzustellen, Kleidung zu bedrucken und sogar dünnes Holz zu durchtrennen.

Fragt ihr euch, wie man damit Aufkleber herstellen und Kleidung bedrucken kann? Dann schaut in ein paar Wochen nochmal in diesen Blog, da werde ich es erklären.

Heute möchte ich mich aber auf das Gravieren konzentrieren und am Besten und Einfachsten geht das mit Holz. Doch wie funktioniert überhaupt eine Lasergravur?

In einfachster Form besteht ein Diodenlaser aus nur einer Laserdiode, ggf. mit Fokussieroptik. Einzelemitter-Laserdioden verwendet man zum Beispiel in Laserpointern, für die optische Datenübertragung oder in CD- und DVD-Abtastern und eben auch in der Hobby-Lasergravur. Dort trifft der Laser auf die Oberfläche und hinterlässt aufgrund der entstehenden Hitze einen Brandfleck und wenn man das gezielt einsetzt, kann zum Schluss ein kleines Kunstwerk entstehen. Das ganze ist also kein Hexenwerk.

Die CNC-Maschine, das steht für Computerized Numerical Control, ist sehr ähnlich aufgebaut wie ein 3D-Drucker, das habe ich in meinem Beitrag „3D-Druck für den Unterricht“ bereits behandelt. Die Maschine hat ebenfalls drei Bewegungsachsen, auf der sich der Laser, bzw. der Untergrund bewegen, zusätzlich kann der Computer die stärke des Lasers kontrollieren. Allein das Programm, mit dem die Motoren und der Laser gesteuert werden, unterscheidet sich und wie man nun von eine Gravur auf das Holz bekommt möchte ich euch von Anfang bis Ende jetzt vorstellen.

Wenn man sich dazu entscheidet, etwas gravieren zu wollen, braucht man zuerst ein Bild von dem, was später zu sehen sein soll, jedoch wird kein normales Bild benötigt, sondern meist eine sogenannte SVG-Datei. Die kennt ihr vielleicht schon, denn sie teilt ein Bild in sichtbare und unsichtbare Teile auf, in unserem Fall also in zu gravierende Flächen bzw. Linien und „unsichtbare“ Flächen.

Diese Datei lässt sich einfach mit dem Computerprogramm Inkscape erstellen. Dort lädt man einfach ein Bild hoch, was man umgewandelt haben möchte und stellt die benötigten Parameter wie z.B. den Schwarzpunkt und die Rundungen in den Ecken so ein, dass die bestmögliche Version einer SVG-Datei entsteht. Wie das eingestellt werden muss, lernt man ziemlich schnell.

Hier seht ihr wie das Programm aussieht und die durchsichtige Datei:

Nachdem wir nun die benötigte Datei erstellt haben, muss das ganze noch in ein Programm umgewandelt werden, sodass der Computer von dem CNC-Laser weiß, welche Motoren er wann bewegen muss und wie hell der Laser zu welchem Zeitpunkt leuchten soll.

Dafür benutze ich das Programm LightBurn. Das ist im Gegensatz zu anderen Programmen zwar nicht gratis, aber der Preis lohnt sich auf jeden Fall. Zum ausprobieren wird einem auch die Möglichkeit gegeben 30 Tage lang zu testen und sich überzeugen zu lassen.

Hier lädt man nun die SVG-Datei hoch, alternativ kann man hier auch zeichnen, schreiben und Fotos hochladen, die dann in „Schwarz-Weiß“ auf das Material übertragen wird. So sieht das ganze dann aus:

Nachdem nun unsere beiden Freunde dort in der Datei ihren Platz gefunden haben, müssen wir noch unser Material aussuchen und die Parameter auf das Material einstellen.

Da Gd mich nach einem Frühstücksbrett gefragt hat, bin ich in einen lokalen Supermarkt gegangen, der sogenannte Barbecue-Brettchen im Sortiment hat. Die sind eigentlich dazu da, um Fleisch beim Grillen ein besonderes Aroma zu geben, können aber auch als Frühstücksbrett verwendet werden.

Um nun die Parameter einzustellen, habe ich mir eines von den beiden Brettchen genommen und so lange die Geschwindigkeit und Beschleunigung der Motoren, die Stärke des Lasers sowie die Entfernung des Laser von der Oberfläche variiert, bis das Ergebnis am ansehnlichsten aussah.

Nun habe ich mich an das andere Brett in der Verpackung getraut, habe den Laser mittig auf der Oberfläche ausgerichtet und mit zwei Durchgängen Erli und Glasi einen ewigen Platz auf dem Brettchen gegeben.

Ein Laserdurchgang selber dauert ca. zwei Minuten, die Vorarbeiten mindestens eine halbe Stunde, aber wenn man den Dreh erst einmal raus hat, geht das bestimmt auch noch schneller.

Was denkt ihr? Ich finde das Ergebnis kann sich echt sehen lassen!

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