MINTernational Chemie-Workshop 2023

Vom 23.01.2023 bis zum 27.01.2023 haben einige Schüler/innen des Seminarfachs „Naturwissenschaften“ aus Jahrgang 12 und 13 den Chemistry Workshop an der Constructor University in Bremen besucht. Dort haben wir uns die ganze Woche mit einem von unseren Instructors (Leitern) ausgesuchten Thema befasst. Dieses Jahr ging es um ein Arzneimittel namens „Taxol“ oder auch „paclitaxel“ genannt. Taxol wird in der Chemotherapie verwendet um feste Tumoren vor Operationen zu schrumpfen, oder im Zusammenhang mit anderen Arzneimitteln genutzt um das Wachstum zu verhindern.
Am ersten Tag ging es darum, die Universität richtig kennenzulernen. Wir durften alle Colleges sehen, in denen die meisten Studenten der Constructor leben. Außerdem haben wir einen Chemie Professor kennengelernt, Prof. Dr. Ulrich Kortz, welcher dort schon sehr lange arbeitet und sein eigenes Labor mitsamt Forschungsabteilung leitet. Da es eine internationale Uni ist und dieses Projekt eine Kooperation mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) war, fand der ganze Workshop auf Englisch statt. Allgemein handelt es sich um eine englischsprachige Uni welche auch ihre Studiengänge auf Englisch anbietet. Wir haben jeden Tag eine sehr leckere warme Mahlzeit in einem der Colleges bekommen und waren von 9-14 Uhr dort.
Thematisch ging es am zweiten Tag los. Als erstes gab es eine allgemeine Einführung in Arzneimittel aus chemischer Sicht, daraufhin eine Wiederholung zur organischen Chemie und genauere Informationen zum Thema Taxol. Außerdem haben wir untersucht, welche Problematik es geben könnte, dadurch dass Paclitaxel ein natürlich vorkommender Stoff ist, welcher aus der Baumrinde des pacific yew trees gewonnen wird. Als letztes haben wir besprochen, wie man ein wissenschaftliches Problem angeht, welche Schritte erfüllt werden müssen, um beispielsweise ein Forschungsprojekt anzufangen. Dafür sollten wir uns die Vier Schritte klar machen und sie an dem Beispiel von Taxol anwenden.
Der Workshop bestand aus einem Mix an Gruppenarbeit, Touren und Lectures (Vorlesungen). Tag Drei war Tag der Labortouren. Nach einer kleinen Vorlesung zum Thema der physikalischen Chemie durften wir uns ein Labor der anorganischen Chemie ansehen. Dort werden aus verschiedensten Stoffen Kristalle synthetisiert und in einem sogenannten „Dry-Lab“ („Trocken-Labor“), einem Labor ohne Chemikalien analysiert. Dort durften wir uns auch synthetisierte Kristalle mit einem Mikroskop ansehen.

Des Weiteren gab es einen Besuch des Recruitment Teams, welche uns näheres zur Universität erzählt haben und unsere Fragen zu einem Studium dort beantwortet haben.
Am Vierten Tag gab es eine Vorlesung zum letzten Teilbereich der Chemie den wir behandeln haben, nämlich den der analytische Chemie. Dort haben wir alle möglichen Geräte kennengelernt, die Elementare Bestandteile eines synthetisierten Stoffes analysieren können, sowie dessen Konzentrationen an Elementen und Reinheit des Stoffes überprüfen. Um unser Wissen zu vertiefen haben wir eine an unsere Themen angepasste Version der amerikanischen Quizz-Show Jeopardy gespielt.Wir wurden also in Teams zu den Themen von Taxol, Organischer Chemie, Physikalischer Chemie, Analytischer Chemie und zuletzt Miscellaneous (Verschiedenes) abgefragt und das Team mit den meisten Punkten hat gewonnen. Daraufhin ging es weiter mit einer Gruppenarbeit, in der wir ein Plakat zu Taxol und all seinen Eigenschaften erstellen sollten, um unsere Instructors zu überzeugen in die Erforschung des Arzneimittels zu investieren.
Tag Fünf bestand rein aus Gruppenarbeit, bei der wir eine Präsentation oder ein Plakat zu einem bestimmten Arzneimittel erstellen sollten. Unsere Gruppe hat sich mit dem 24-Stunden Zyklus regulierendem Hormon Melatonin befasst, welches gegen Schlafstörungen eingesetzt wird, unteranderem gab es aber auch Präsentationen zum Thema Aspirin.

Abschließend kann ich den Workshop nur empfehlen, denn es ist auf jeden Fall eine besondere Erfahrung das Leben einer nach amerikanischem College Prinzip aufgebauten, englisch sprachigen Uni in Deutschland kennenzulernen. Der kulturelle Austausch mit den Instructors aus den USA (Studentin bei MIT) und Nord-Mazedonien (Studentin bei Cosntructor) hat mir sehr gut gefallen, um andere Bildungsstandards und Lebensweisen kennenzulernen. Auch sehr spannend war das Experiment zum flüssigen Magneten, welcher einen eigenen Beitrag bekommt.