Vom 24.01. bis 28.01.2022 fand an der Jacobs Universität Bremen erneut der MINTernational Workshop statt. Dies ist ein exklusiver Workshop der Privat-Uni für physik- oder chemiebegeisterte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe aus Bremen und Umgebung, bei dem man für die fünf Tage von der Schule freigestellt wird.

Am Montag ging es nach der Anreise mit dem Zug und Kontrollen der Corona-Auflagen los mit einer allgemeinen Einführung in die Chemie sowie einer kurzen Kennlernrunde, in der sich sowohl die beiden Tutorinnen aus Russland und Honduras, als auch die Teilnehmer knapp vorgestellt haben. 

Anschließend sprach der beaufsichtigende Professor ein paar Worte und dann gab es Lunch. Währenddessen haben die beiden Studentinnen Fragen zu ihrem Leben an der Uni und auch generell beantwortet. Leider ging der Tag dabei viel zu schnell rum. 

Dienstag startete der Workshop mit mehr komplexen Themen, die jedoch aufgrund des unterschiedlichen Vorwissens der Teilnehmer leicht verständlich vermittelt wurden. Dazu gehörte beispielsweise Orbitallehre.

Um zum Beispiel das Forschungsgebiet der Polyoxometallate begreifen zu können, müsste man wissen, warum die [Xe] 4f¹⁴ 5d⁴ 6s² -Elektronenkonfiguration von Wolfram dieses Element besonders als zentrales Metallatom geeignet macht und vorher, was Orbitale und Elektronenkonfigurationen eigentlich sind. 

Am dritten und vierten Tag kam der Professor zurück und berichtete von seinem Leben und Arbeit am Campus. Als Professor hatte er ja eine ganz andere Position inne, sodass es durchaus interessant war, zu erfahren, was er über Volksuniversitäten, seine Studenten und das wissenschaftliche Arbeiten allgemein dachte. Als Bonus führte er uns durch die hochmodernen Labore, in denen wir für kurze Zeit Studenten am Experimentieren und Protokolieren sahen. Was noch erwähnenswert ist: Der komplette Workshop wurde auf Englisch abgehalten. Selbst der deutsche Professor sprach ausschließlich Englisch. Ganz neben dem Chemie-Wissen verbessert sich auch noch das Englisch.

Später kam noch ein Student hinzu, der einer der Tutoren für den letzten MINTernational Workshop, welcher 2021 und zu 100% online statt fand, war. Der Nepalese zeigte uns wenig später, wie man theoretisch Meth und Heroin synthetisieren könnte und erinnerte nochmal an die Hauptsätze der Thermodynamik, die wohl auch im Studium nicht weg zudenken sind. 

Wir wurden danach auf eine kleine Campustour mitgenommen und dabei ist dieses Foto entstanden.

Der letzte Tag begann mit einer Vorstellung der Forschungsbereiche, in denen an der Uni geforscht wird. Im Vergleich zur Schule haben sie natürlich ein viel höheres Niveau. Allerdings ging es auch nicht darum, die komplette Forschungsarbeit von Professoren zu verstehen, sondern das Hauptziel war es in erster Linie, auf diese Spezifikationen der Chemie aufmerksam zu machen. Was ich trotzdem mitnehmen konnte, war, dass es immer sinnvoll ist – zumindest im Feld der synthetischen anorganischen Chemie – zu testen, ob die neue Verbindung oder das neue Verfahren bei der Krebstherapie eingesetzt werden kann. 

Zum Schluss bekamen wir Teilnahmezertifikate und damit war der Workshop offiziell beendend. 

Nächstes Jahr findet er wahrscheinlich wieder statt und hoffentlich nicht mehr unter den derzeitigen Beschränkungen. Wenn du dann in den Jahrgangsstufen 11-13 bist und Interesse hast, dabei zu sein, kannst du dich an Gd wenden oder direkt hier auf der Website der Jacobs University Bremen informieren. 

Ich habe mit einem Freund zusammen schon einen Artikel zu dem Chemie-Workshop letztes Jahr geschrieben, den findest du hier ebenfalls.