MINT im Auslandsjahr
Da es in Niedersachsen nun wieder G9 gibt, gehen viele Schüler für ein Jahr ins Ausland. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich entscheiden muss zwischen Aktivitäten im MINT- Bereich und einem Auslandsjahr. Beides lässt sich sehr gut kombinieren.
Mein Name ist Lars, ich war im Schuljahr 2018/19 im Ausland. In den USA habe ich eine High School im Bundesstaat Pennsylvania besucht und dort zehn Monate mit einer Gastfamilie gelebt. In diesem Blog-Beitrag werde ich meine Erfahrungen besonders in Bezug auf MINT schildern.
Zunächst einmal gibt es auch in den USA Kurse für Naturwissenschaften. An meiner Schule gab es so mehrere Mathe-Kurse, Physik, Chemie, Biologie sowie Technik, Informatik, Anatomie, Gesundheit und Psychologie. Die Auswahl war also ziemlich groß. Zudem gab es jeden Kurs auf drei Niveaus. Wobei das höchste Niveau ähnliche Themen behandelt hat wie die Kurse in der Oberstufe in Deutschland.
In meinem Physikkurs habe ich beispielsweise die meisten Themen behandelt, welche jetzt auch in meinem Physikkurs hier in Deutschland zu finden sind. Was aber an dem Kurs noch viel interessanter war, waren die Experimente. Beispielsweise haben wir im Unterrichet eine dampfbetriebenen „Hero`s Engine“ gebaut.
Außerdem hatten wir die Möglichkeit mit flüssigem Stickstoff zu experimentieren. Wir haben beobachtet, wie sich der Druck von Luft bei Kälte ändert. Taucht man beispielsweise einen gefüllten Luftballon in den -196°C kalten Stickstoff zieht sich der Ballon komplett zusammen und zerknittert. Lässt man den Ballon nun wieder warm werden, nimmt er seine ursprüngliche ovale Form an.
Bei dem Thema Elektrizität haben wir den Widerstand eines Drahtes gemessen, wobei wir diesen zum Glühen gebracht haben. Im Laufe des Jahres haben wir noch viele andere sehr interessante Experimente durchgeführt.
Abseits vom Unterricht gab es auch andere Möglichkeiten im MINT-Bereich aktiv zu werden. An meiner Schule gab es ein Robotik-Club, bei welchem man einen Roboter gebaut und programmiert hat, um bei Wettkämpfen gegen andere Roboter anzutreten. Außerdem gab es die Möglichkeit an verschiedenen Wettbewerben teilzunehmen. Einerseits an der verschiedenen naturwissenschaftlichen Olympiaden andererseits aber auch Wettbewerbe, die es in Deutschland nicht gibt. So habe ich an dem „Rube-Goldberg-Machine“-Wettbewerb teilgenommen. In dem Wettbewerb baut jede Gruppe eine möglichst lange du komplexe Kettenreaktion, um eine einfache Aufgabe zu bewältigen.
Auch wenn mein Beispiel nur von einer Schule in den USA berichtet, so gibt es dennoch fast überall Möglichkeiten sich im MINT-Bereich zu engagieren. Für mich hat das Auslandsjahr sogar dazu geführt, noch mehr Interesse für Naturwissenshaften zu haben.